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Karriere, UX Design

User Experience Design studieren: Hier ist es möglich

Wie wird man eigentlich User Experience Designer? Diese Bachelor- und Master-Studiengänge in Deutschland bilden eine gute Grundlage.

Eins vorweg: Natürlich muss man nicht direkt User Experience Design studieren, um später als UX Designer zu arbeiten. Viele (Medien-)Informatiker, Psychologen, Soziologen und auch einige Quereinsteiger arbeiten in diesem Bereich. Wer sich aber schon früh spezialisieren möchte, sollte einen Blick auf diese Liste werfen:

Bachelor

Universität WürzburgMensch-Computer-Systeme
Universität Duisburg-EssenAngewandte Kognitions- und Medienwissenschaft
Universität HamburgMensch-Computer-Interaktion
Technische Hochschule IngolstadtUser Experience Design
Hochschule AalenUser Experience
FH PotsdamInterface Design
Hochschule Ruhr WestMensch-Technik-Interaktion

Master

Universität WürzburgHuman-Computer Interaction
Universität SiegenHuman-Computer Interaction
Universität MünchenMensch-Computer-Interaktion
TU BerlinHuman Factors
Hochschule Rhein-WaalUsability Engineering
Rheinische Fachhochschule KölnUser Experience Design
Technische Hochschule IngolstadtUser Experience Design
Hochschule ReutlingenHuman-Centered Computing
Bauhaus-Universität WeimarHuman-Computer Interaction
Universität Duisburg-EssenAngewandte Kognitions- und Medienwissenschaft
Hochschule Magdeburg-StendalInteraction Design
FH JoanneumInteraction Design
FH Graubünden (Schweiz)User Experience Design

Studienwahl

Welche Interessen sollte man für ein UX Design-Studium mitbringen?

Diese Frage verdient im Grunde einen eigenen Artikel, aber die kurze Antwort ist wohl folgende: Ein Studium mit Schwerpunkt UX Design ist meist interdisziplinär, d.h. es sind mehrere Fachbereiche beteiligt. Häufig sind es Psychologie (inkl. Statistik), Informatik und Design, aber auch Ergonomie und BWL. Dementsprechend ist der Inhalt eines solchen Studiums vielfältig und ein generelles Interesse an diesen Bereichen ist eine gute Voraussetzung. Man sollte zudem keine Angst vor Zahlen haben, da Programmierung und Statistik oft Pflichtfächer sind – allerdings muss man auch kein Mathe-Genie sein, denn das meiste (wenn nicht sogar alles) kann man lernen. Da die Schwerpunkte eines jeden Studiengangs etwas unterschiedlich sind, kann man hier zudem nach eigenen Interessen und Fähigkeiten auswählen.

Warum heißen die Studiengänge alle unterschiedlich?

Das ist wohlmöglich historisch so an den Universitäten und Fachhochschulen gewachsen, je nachdem, welche Fachbereiche beteiligt sind. Gängige Bezeichnungen sind allerdings Mensch-Computer Interaktion (auch HCI in Englisch), Interaction Design, Human Factors und User Experience Design. Die Bezeichnung gibt damit auch einen ersten Hinweis auf die fachliche Ausrichtung. Während Studiengänge mit dem Namen Mensch-Computer Interaktion häufig einen größeren Informatik-Schwerpunkt haben (wie z. B. an der LMU), deutet die Bezeichnung „Interaction oder Interface Design“ eher auf einen Studiengang mit einem Fokus auf Design hin.

Auf was sollte man bei der Studienwahl achten?

Selbst wenn man weiß, welche Fachrichtung man studieren möchte, stellt sich immer noch die Frage, welcher Studiengang tatsächlich der richtige ist. Hier kommen ein paar Leitfragen, die bei der Studienwahl helfen können:

  • Welche inhaltlichen Schwerpunkte setzt der Studiengang und wie sind diese prozentual verteilt (z. B. 30% Design, 30% Psychologie und 40% Informatik)?
  • Welche Fachbereiche sind am Studiengang beteiligt (z. B. Design und Informatik oder auch Psychologie und Arbeitswissenschaft)?
  • Klingen die Fächer im Modulhandbuch interessant für mich?
  • Welche Denkschule vertritt der Studiengang (z. B. eher qualitative oder quantitative Forschung)?
  • Möchte ich lieber an einer Fachhochschule oder einer Universität studieren?
  • Interessieren mich die Forschungsthemen der beteiligten Lehrstühle?
  • Welche inhaltlichen Vertiefungen sind möglich?
  • Welche Voraussetzungen muss ich für den Studiengang erfüllen?
  • Welche Möglichkeiten gibt es für ein Auslandssemester?
  • Wie ist der Praxisbezug im Studium? Sind Praxissemester und Projekte vorgesehen?
  • Welcher Master passt zu meinem Bachelor? (Es sind nicht alle Studiengänge der oberen Liste untereinander kompatibel)
  • Welcher Master ergänzt mein Bachelorstudium inhaltlich sinnvoll? Kann ich hier noch etwas Neues lernen?

Wenn man sich noch unsicher ist, macht es immer Sinn, die Studienberatung der jeweiligen Universität zu kontaktieren, sich probehalber in eine Vorlesung zu setzen oder auch direkt Kontakt mit (ehemaligen) Studierenden aufzunehmen.

Auch das jährliche CHE-Ranking kann eine zusätzliche Hilfestellung geben: Hier geht es zum aktuellen Ranking. Kleiner Tipp: In die Suchleiste Mensch-Computer Interaktion eingeben und im unteren Bereich unter „weitere Studiengänge“ finden sich die Ergebnisse.

Muss man unbedingt ein Studium abschließen, um UX Designer zu werden?

Ein Studium ist nicht unbedingt notwendig. Einen guten Einstieg bildet z. B. auch eine Ausbildung zum Mediengestalter oder ein Weiterbildungsprogramm zum UX Designer. Ein Studium liefert allerdings ein hervorragendes Grundlagenwissen in verschiedenen Bereichen (z. B. Programmierung, Methodik und Psychologie) und ebnet nebenbei auch den Weg für eine wissenschaftliche Laufbahn.

Ich hoffe, ich konnte euch bei der Frage nach einem passenden Studiengang weiterhelfen. Bei Fragen schreibt mir gerne eine Mail an christiane@lovely-ux.de.

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